Vereinschronik
Als im Jahre 1863 eine benachbarte Blasmusik in Vaduz zum Tanz aufspielte, waren acht junge Vaduzer Burschen derart beeindruckt, dass sie umgehend eine eigene Blechmusik gründeten. Durch die Ergänzung der Kapelle mit Holzblasinstrumenten wandelte sich der Verein von der Blechmusik in die heute noch bestehende Harmoniemusik um.
Viele verschiedene Dirigenten waren seit der Gründung für die Harmoniemusik Vaduz tätig. Als im Jahre 1956 Prof. Wilhelm Stärk die Leitung des Vereins übernahm, begann der Aufstieg von der reinen Dorfmusikkapelle zum heutigen Blasorchester. Fast 30 Jahre führte Prof. Stärk die HMV von Auszeichnung zu Auszeichnung und viel Beachtung im In- und im Ausland.
Im Jahre 1990 übernahm Musikdirektor Ernst Lampert aus der Schweiz die musikalische Leitung. Unter seiner Stabführung konnte die Harmoniemusik Vaduz an diversen Wertungsspielen in der Schweiz, in Österreich und in Liechtenstein immer wieder hervorragende Ergebnisse in der Oberstufe erringen. Ebenso wurde im Jahre 1999 eine CD eingespielt welche unter dem Titel „Ein Feuerwerk der Blasmusik“ zu einem echten Verkaufshit wurde. Bis Ende Jahr 2001 wurden fast 1000 Stück dieser CD verkauft. Aufgrund des grossen Erfolges der ersten CD hat der Verein im
Jahre 2003 eine weitere CD mit dem Titel "von Ost nach West" eingespielt. Im Rahmen einer Doppel-CD wurde dem kirchlich/kulturellen Leben in Vaduz ein grosser Teil gewidmet. Trotzdem dürfen sich die Freunde der Marschmusik auf diese CD freuen, denn auch dieser Sparte wird viel Platz eingeräumt. Bekannte und im alpenländischen Raum zum Teil unbekannte Märsche werden auf dieser CD zu hören sein.
Im Jahre 1999 konnte die HMV Oberst Karel Belohoubek, seines Zeichen Chefdirigent des Tschechischen Zentralorchesters, als Gastdirigent begrüssen. Im Jahr 2001 fand eine vielbeachtete Uraufführung des Stückes „Konzert für Orgel und Orchester“ vom Vaduzer Komponisten Josef Gabriel Rheinberger statt, dessen 100. Todestag gefeiert wurde. Das Stück wurde von Jindrich Brejsek aus Prag im Auftrag der Harmoniemusik für diese Feierlichkeiten für Blasmusik und Orgel umgeschrieben.
Auch für das Jahreskonzert im November 2002 wurde wieder ein Gastdirigent verpflichtet. Es handelte sich hierbei um Herrn Oberst Nikolei Ushapowski aus St. Petersburg.
Die Harmoniemusik Vaduz wird auf Grund ihrer traditionellen Uniform auch immer wieder bei offiziellen Staatsbesuchen vom Fürstenhaus, oder der fürstlichen Regierung aufgeboten. Seit 1966 tragen die Musikantinnen und Musikanten eine Uniform, die originalgetreu der alten Hauptmann-Uniform des letzten liechtensteinischen Militärkontingents nachempfunden ist. Dieser Uniform und dem Gastspiel 2002 von Oberst Ushapovsky aus St. Petersburg hat es der Verein auch zu verdanken, dass die HMV im Mai 2004 beim 9. Internationalen Militärmusik-treffen in St. Petersburg teilnehmen konnte. Als erste Kapelle Liechtensteins hat sich der Verein auf Grund dieser Einladung entschlossen, sich einem weiteren Zweig der Blasmusik anzunehmen. In vielen Proben studierte der Verein für dieses Gastspiel eine Marschmusikshow ein, welche dann am 19. Juni 2004 anlässlich des 57. Liechtensteinischen Verbandsmusikfest dem einheimischen Publikums präsentiert wurde.
Am 2. Juni 2007 konnte ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Harmoniemusik Vaduz gelegt werden. Die Teilnahme am Nato-Musikfestival in Kaiserslautern vor ca. 11'000 Zuschauern mit einer wiederum von Anton Wymann einstudierten Rasenshow begeisterte alle.
Mit dem Jahreskonzert im Dezember 2007 endete die 17-jährige sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Musikdirektor Ernst Lampert.
Markus Pferscher aus Götzis übernahm Anfang 2008 die Stabsführung und mit ihm blies ein neuer frischer Wind durch die HMV.
Seit 2014 steht die Harmoniemusik Vaduz unter der Leitung von Attila Buri.
Das Repertoire der HM Vaduz umfasst traditionelle Polka- und Marschmusik genauso wie symphonische, klassische und moderne Musikstücke. Den jeweiligen Jahreshöhepunkt bildet das Anfang Advent stattfindende Jahreskonzert, welches immer wieder weit über die Landesgrenzen hinaus Beachtung findet.
Der Verein hat heute einen Mitgliederbestand von ca. 45 Musikantinnen und Musikanten, der sich aus allen Altersgattungen zusammensetzt.
Dem Verein steht seit dem Jahre 1997 Frau Angelika Moosleithner als Präsidentin vor. Ihr zur Seite steht seit 2022 Obmann Christian Nigg.
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